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Barfen:

Bones and raw food kurz BARF oder auch Biologisch Artgerechte Rohfütterung. Barf ist ein Begriff, der Futter beschreibt, das aus frischen Zutaten vom Hunde- oder Katzenbesitzer selbst zusammengestellt und roh verfüttert wird. Hierbei versucht man soweit wie möglich die Ernährung des Wolfes zu imitieren, da der Hund ja nachweislich vom Wolf abstammt. Obwohl sich äusserlich die eine oder andere Hunderasse deutlich vom Urvater Wolf unterscheidet, so blieben die physiologischen Eigenschaften, wie z. B. der Verdauungstrakt, unverändert. Das heisst, jeder Mops, Chihuahua oder chinesische Nackthund ist trotz aller äusserlichen Unterschiede auch heute noch genauso wie der Wolf ein Fleischfresser (Carnivore). Das heisst aber nicht, dass man seinen Hund ausschliesslich mit Fleisch ernähren kann. Denn genauer gesagt, sind Hund und Wolf sogenannte Beutetierfresser. Je nach Angebot und Jahreszeit werden unter natürlichen Verhältnissen Mäuse, Kaninchen, Insekten, Fische, Rehe, Würmer, Lämmer etc. gefressen und das komplett, bis auf schwerverdauliche Reste wie Haare, Haut oder stark mineralisierte Knochen. Nur so erhält der Beutetierfresser neben dem im Fleisch enthaltenen Eiweiss und Fett auch wichtige Stoffe wie z. B. Calcium aus den Knochen, Natrium aus dem Blut oder Vitamine aus inneren Organen wie Niere oder Leber. Der pflanzliche Bedarf wird in erster Linie über die vorverdaute Nahrung im Verdauungskanal der Beute gedeckt, jedoch fressen Wölfe auch einmal Früchte, Wurzeln, Gräser oder ähnliches. Das heisst, dass man als Hundebesitzer die einzelnen Nahrungskomponenten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander füttern soll. Aus praktischen wie auch ethischen Gründen ist es den meisten Hundehaltern ja nicht möglich ganze Beutetiere zu verfüttern. Dieses ausgewogene Verhältnis zu erreichen hört sich jetzt schwieriger an als es wirklich ist, denn Ausgewogenheit muss nicht in jeder einzelnen Mahlzeit erreicht werden. Sie wird durch abwechslungsreiche Ernährung in einem Zeitraum von vier bis sechs Wochen angestrebt. Auch in der menschlichen Ernährung ist es übrigens normal, dass nicht jede Mahlzeit sämtliche Nährstoffe im richtigen Verhältnis zueinander enthält.

Um den eigenen Hund also artgerecht zu ernähren, müssen ein paar einfache Grundsätze befolgt werden: Rohes Fleisch stellt die wichtigste Komponente in der Hundeernährung dar und ist der Schlüsselreiz für die Magensaftproduktion und damit für eine reibungslose Verdauung. Allerdings sollte Fleisch, wie bereits erwähnt, nicht ausschliesslich gefüttert werden, ebenso gehört ein pflanzlicher Anteil zur gesunden Hundeernährung.

Eine Bemerkung zu dem häufig gehörten Argument der „Krankheitserreger im rohen Fleisch“: Der Verdauungsapparat des Hundes ist auf die Verdauung von rohem Fleisch ausgelegt. Das heisst zum einen, dass die Magensäure des Hundes einen vielfach höheren Salzsäuregehalt im Vergleich zum Menschen aufweist und somit deutlich aggressiver ist. Erreger die uns krank machen würden sind daher für den Hund noch lange nicht gefährlich. Zum anderen hat der Hund einen im Verhältnis kürzeren Verdauungskanal – die Nahrung befindet sich nur wenige Stunden im Verdauungstrakt, für Bakterien zu wenig Zeit um sich anzusiedeln. Es gibt somit keinen Grund, Fleisch für den Hund zu kochen (ausser natürlich rohes Schweinefleisch, dieses muss gekocht werden, da es Träger des Aujeszky-Virus sein kann).

Der tierische Anteil der Hundemahlzeit sollte rund 70% ausmachen, wobei sich dieser aus Muskelfleisch, Knochen, Innereien zusammensetzt. Die restlichen 30% bestehen aus pflanzlichen Komponenten wie Gemüse und Obst. Verschiedene Öle sowie einige wenige Zusätze wie z. B. Kräuter runden den Speisezettel des Hundes ab. Getreide und Milchprodukte können ebenfalls gefüttert werden, müssen aber nicht zwangsläufig im Hundefutter enthalten sein. Im Gegenteil: Ein zu hoher Getreideanteil im Futter führt dazu, dass der Speisebrei viel länger als normal im Verdauungstrakt verweilt, da aufgrund des fehlenden Schlüsselreizes „Fleisch“ zu wenig Magensaft produziert wird. Bakterien können dadurch im Magen nicht eliminiert werden, sie gelangen in den Darm und führen zu Blähungen oder Durchfall.



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